Behandlung von „schwarzen“ Objekten (verfügbar bis v10.2)

Allgemeines

In PDF können schwarze und in Tonwerten von Schwarz angelegte (graue) Objekte auf verschiedene Weise gerendert werden.

Gewöhnliche Farbräume

DeviceGray

Graustufenfarbraum mit 1 Kanal

 0% repräsentiert in diesem Farbraum Schwarz

DeviceCMYK

CMYK Farbraum mit 4 Kanälen

 C, M und Y mit dem Wert 0%; nur der Schwarz-Kanal (K) wird verwendet

Separation Black

Farbraum mit 1 Kanal

 Verwendet nur den Schwarz-Kanal (K) der Prozessfarben für die Ausgabe

DeviceN Black

Farbraum mit nur 1 Kanal

 Verwendet nur den Kanal K der Prozessfarben für die Ausgabe

Andere Farbräume

In folgenden Farbräumen gibt es eine besondere Art von Schwarz:

DeviceRGB

Wenn alle Farbkomponenten denselben Wert haben, ist die visuelle Erscheinung ein Tonwert von Schwarz.

Lab

Wenn die Farbwerte für a und b gleich 0 sind, ist die visuelle Erscheinung der Tonwert Schwarz.

ICC-basierte Farbräume

Außerdem gibt es die folgenden Farbräume:

ICCbasedGray, ICCbasedCMYK, ICCbasedRGB

Bei der Verarbeitung von Schwarz ist es empfehlenswert, ICC-Profile zu ignorieren, da dies eine Konvertierung von Schwarz über PCS des ICC-Farbprofils zur Folge hätte. Dies würde zu einem satten Schwarz in CMYK führen (wenn das Zielprofil ein CMYK-Profil ist).

Standard-Prozedere

Je nachdem, in welchem Farbraum das Schwarz definiert ist, wird es normalerweise wie alle anderen Farben im Farbraum verarbeitet. So wird zum Beispiel CMYK-Schwarz wie die anderen CMYK-Werte verarbeitet.

Im Print-Bereich ist es jedoch vorzuziehen, dass jedes Schwarz gleich behandelt wird, unabhängig davon, wie es intern gehandhabt wird. Um schwarze Elemente gemäß den Einstellungen in der Graukonvertierung richtig zu verarbeiten, stehen die folgenden Parameter zur Verfügung:

  • SetGrayColorSpace
  • R_eq_G_eq_B_is_Black
  • a_eq_b_eq_0_is_Black
  • C_eq_M_eq_Y_is_Black

Hinweis:
Bitte beachten Sie, das die in diesem Artikel erwähnten Parameter teilweise noch durch einen Präfix (z.B. "RGBImage-..." oder "CMYKGraph-..." vor der Verwendung in der Policy-Datei zu ergänzen sind, um eine korrekte Verarbeitung sicherzustellen.
Die Details finden Sie im Artikel: Erweiterte Konvertierungs-Richtlinien (Policies)

Wann ist Schwarz Schwarz ?

Die Farbkonvertierung verwendet eine kleine Toleranz bei der Erkennung schwarzer Objekte. Die als "schwarz" betrachteten Objekte können also leicht unterschiedliche Farbwerte in ihren Kanälen haben, aber da ihr visuelles Erscheinungsbild beim Drucken grau ist, werden sie genauso behandelt, als ob die Farbwerte völlig gleich wären (auch "Graubalance" genannt).

Die verwendeten Toleranzen für die verschiedenen Farbräume sind:

Labor:
Toleranz = 1%.
((|L - a| <= 0,01) & (|L - b| <= 0,01))) = Grau

RGB und calRGB:
Toleranz = 3%.
((|R - G| <= 0,03) & (|G - B| <= 0,03) & (|R - B| <= 0,03)) = Grau

CMYK:
Toleranz = 0%.
(C == 0) & (M == 0) & (Y == 0) = Grau

Einstellungen

Die Eigenschaften von Schwarz in den gewöhnlichen Farbräumen während der „Standard“-Farbkonvertierung

Meist ist es erwünscht, dass schwarze beziehungsweise graue Elemente nach der Konvertierung ausschließlich über den K-Kanal dargestellt werden. Dafür können Sie in den Farbkonvertierungs-Korrekturen die Option „Schwarz erhalten“ verwenden. Dies sorgt dafür, dass alle schwarzen Objekte gemäß der in den Farbrichtlinien für die Graubehandlung definierten Vorgaben konvertiert werden.

Die Parameter, die bei der Option „Schwarz erhalten“ gesetzt werden sind:  

  • SetGrayColorSpace     Separation_Black
  • C_eq_M_eq_Y_is_Black      Separation_Black

Die Parameter, die bei der „Standard“-Option gesetzt werden (und die die Parameter der Option für „Schwarz erhalten“ überschreiben) sind:

  • SetGrayColorSpace     NoChange
  • Gray_AdvancedColorConversion     AdjustDotGain

 Elemente, die als DeviceGray definiert sind, bleiben nach der Konvertierung DeviceGray. Graue Elemente, die als DeviceCMYK/Separation Schwarz oder DeviceN Schwarz definiert sind, werden nach der Konvertierung nach Separation Schwarz gemappt.

Konvertierung von RGB/Lab Schwarz/Grau nach CMYK

Die Parameter, die über die Option „Schwarz erhalten“ gesetzt werden sind:

  • R_eq_G_eq_B_is_Black    Separation_Black
  • a_eq_b_eq_0_is_Black     Separation_Black

 Die Option „Schwarz erhalten“ konvertiert jegliches RGB- und/oder Lab-Schwarz nach Separation Schwarz, wenn die Objekte dieses Farbraums nach CMYK konvertiert werden. Diese Konvertierung gilt für Bilder ebenso wie für Text oder Vektorobjekte. Während dieser Konvertierung werden Grauschattierungen in RGB 1:1 nach Separation Schwarz gemappt. Das bedeutet, dass ein 50 % Grau in RGB (127/127/127) nach der Konvertierung zu 50% Separation Schwarz wird.

Tonwertanpassungen für Konvertierungen bei verschiedenen Druckbedingungen

Wenn Dateien unter verschiedenen Druckbedingungen konvertiert werden, können die verschiedenen Tonwertzuwächse aus der Balance geraten. Die folgenden Parameter – wie in der „Standard“-Richtlinie definiert – ermöglichen es, die verschiedenen Tonwertzuwächse zu kompensieren. 

  • GrayGraph-AdvancedColorConversion     AdjustDotGain
  • GrayImage-AdvancedColorConversion     AdjustDotGain

 Der Unterschied in den Tonwertzuwächsen zwischen dem Quell-ICC-Profil für Graustufen und dem Ziel-ICC-Profil wird ausgeglichen. 100% Schwarz bleibt unverändert.

Das Ziel für den Graustufen-Farbraum ändern

Mit der Änderung der Datei für die Farbrichtlinie (Policy), lassen sich die Ziele für Elemente im Graustufen-Farbraum mit folgenden Parametern definieren:

  • SetGrayColorSpace
  • R_eq_G_eq_B_is_Black
  • a_eq_b_eq_0_is_Black
  • C_eq_M_eq_Y_is_Black
NoChange
Das Element wird gemäß der Einstellung für den korrespondierenden Farbraum konvertiert
DeviceGray
Das Element wird gemäß der Einstellung für den Graustufen-Farbraum konvertiert und in DeviceGray angelegt
CMYK_Black
Das Element wird gemäß der Einstellung für den Graustufen-Farbraum konvertiert und in DeviceCMYK – ausschließlich im K-Kanal – angelegt
Separation_Black
Das Element wird gemäß der Einstellung für den Graustufen-Farbraum konvertiert und in Separation Schwarz angelegt
  • Achtung: In DeviceGray hat ein „flag“ für Überdrucken keinen Einfluss auf darunterliegende CMYK-Elemente. Stattdessen wird ausgespart.

Schwarze erhalten: Ausgewählte BlendModes von der Sonderbehandlung ausschließen (pdfToolbox 9.2)

Einige spezielle Transprenz-Effekte basieren auf der Internation von Farbkanälen und daher kann eine Farbkonvertierung von Objekten, die eine Graubalance in einer Prozessfarbe (also RGB, CMYK oder Lab) verwenden, in reine Graustufen (Grayscale, also ausschließliche Verwendung des Schwarz-Kanals) zu einem visuell veränderten Ergebnis führen. Da diese Effekte von dem Aufbau der Objekte, dem verwendeten BlendMode und dem Farbraum im PDF abhängen, ist hier eine generelle Lösung nicht möglich. Daher müssen ggf. die jeweils verwendeten BlendModes der Eingangsdatei von der Konvertierung ausgenommen werden.

  • RGBImage-R_eq_G_eq_B_is_Black_ExcludeBlendMode
  • RGBGraph-R_eq_G_eq_B_is_Black_ExcludeBlendMode
  • CMYKGraph-C_eq_M_eq_Y_is_Black_ExcludeBlendMode
  • CMYKImage-C_eq_M_eq_Y_is_Black_ExcludeBlendMode
  • LabGraph-a_eq_b_eq_0_is_Black_ExcludeBlendMode
  • LabImage-a_eq_b_eq_0_is_Black_ExcludeBlendMode

Alle BlendModes können von der Konvertierung ausgenommen werden, was bedeutet, dass sie in den jeweiligen Prozessfarbraum konvertiert werden. Normalerweise wird die Graubalance dadurch bewahrt, dass nach Graustufen konvertiert wird. Dies kann jedoch zu einer visuell veränderten Darstellung bei einigen speziellen Verwendungen bestimmter BlendModes führen (z.B. ColorDodge).
Mögliche Werte sind hier: Normal, Compatible, Multiply, Screen, Overlay, Darken, Lighten,  ColorDodge, ColorBurn, HardLight, SoftLight, Difference, Exclusion, Hue,  Saturation, Color or Luminosity.
Wenn mehr als  ein BlendMode von der Schwarz-Erhaltung ausgenommen werden soll, müssen die Werte entweder durch ein Komma, Semikolon oder eine Leerstelle getrennt werden.