Design und mehr

PDF-Dokumente bieten üblicher Weise WYSIWYG: What you see is what you get. Ein PDF-Dokument enthält alle Design-Elemente, die es braucht, um vollständig und korrekt gedruckt und dargestellt zu werden. Jedoch müssen in vielen Fällen zusätzliche Informationen vom Gestalter an den Drucker übermittelt werden. Diese Informationen kann ein PDF zusätzlich enthalten.

Typischer „Nicht-Design“-Inhalt

Es ist ein wenig gefährlich, diese Inhalte als „Nicht-Design“-Inhalte zu bezeichnen. Genau genommen stimmt das, denn solche Inhalte werden nicht in gleichem Maße zuverlässig reproduziert wie der Rest des Designs, aber sie können dennoch die endgültige Erscheinung eines PDF-Dokuments im Druck beeinflussen.

Hier einige Beispiele:

  • Wenn Jobs erstellt werden, die nicht rechteckig sind (etwa Etiketten oder Verpackungen), muss eine Stanze definiert werden. Diese Stanzlinie bestimmt, wie das Artwork ausgeschnitten werden muss, um das fertige Druckprodukt zu erhalten.
  • Wenn etwas gestaltet wird, das auf einem transparenten Material gedruckt wird, muss man häufig zusätzlich eine weiße Ebene unter dem eigentlichen Design hinzufügen. Diese zusätzliche weiße Ebene wird in der Regel in das PDF-Dokument mit einbezogen, jedoch in einer „falschen“ (nicht weißen) Farbdarstellung, damit diese im PDF-Dokument (am Bildschirm) sichtbar ist.
  • Bei komplexen Druckjobs werden häufig zusätzliche Informationen zum PDF hinzugefügt, wie etwa Job-Kennung, Druck und Schnittmarken, Farbfelder, Bemaßungen und vieles mehr. Obwohl diese Informationen für den Job wichtig sind, werden sie natürlich nicht gedruckt.

Manche Jobs erfordern spezielle Veredelungen oder Weiterverarbeitungsprozesse; Teile des Jobs könnten zum Beispiel mit Lack, Silber- beziehungsweise Goldfolien oder einer Prägung versehen werden. Diese speziellen Verarbeitungen werden in einem PDF-Dokument wiederum in „falschen“ Farben abgelegt, um zu zeigen, in welchen Partien der Effekt auf das Design einwirken wird.

Übliche Verfahrensweisen derzeit

In Workflows, die auf solche Informationen angewiesen sind, werden diese speziellen Elemente üblicher Weise in Schmuckfarben angelegt. Elemente, die eine Schmuckfarbe namens „Weiß“ verwenden, verweisen auf die zusätzliche Ebene in der Farbe Weiß. Elemente, die den Namen „Lack“ verwenden, verweisen auf Bereiche im Dokument, die im Druck mit Lack versehen werden. Schmuckfarben wie „Legende“ oder „Register“ oder „Marken“ lassen sich für Elemente nutzen, die nicht direkt zum Druckinhalt gehören, aber Informationen für den Druck oder die Weiterverarbeitung enthalten.

Probleme, die dieser Ansatz mit sich bringt

Der Ansatz mit den Schmuckfarben zieht eine Reihe von Problemen nach sich:

  • Jobs, wie die oben genannten, verwenden in der Regel auch eine Reihe mit Schmuckfarben für Design-Elemente (etwa Elemente, die in CI-Farben gedruckt werden). Wenn Schmuckfarben sowohl für Design-Elemente als auch für Nicht-Design-Elemente genutzt werden, kann dies zu Verwirrung führen.
  • Es gibt keine Standardisierung zur Verwendung von Schmuckfarbennamen. Die Schmuckfarbe, die auf eine Stanze verweist, könnte „Schnitt“, „Cut“ oder „Stanze“ heißen, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Darüber hinaus ist die Designwelt heute international; ein französischer Grafiker wird vermutlich andere Bezeichnungen wählen als ein Kollege aus Finnland. Dies macht es sehr schwierig, irgendeine Art von Automatisierung für diese Dateien aufzubauen, wenn sich Schlüsselinformationen auf so verschiedene Weise hinterlegen lassen.