Type-3-Schriften in Kurven konvertieren

Type-3-Schriften stellen im Vergleich zu anderen in PDF verwendbaren Schriften eine kleine Besonderheit dar.
Glyphen in Type-3-Schriften vom Typ 'd0' können beliebige graphische Objekte wie Linien, Flächen, oder Bilder enthalten, die ihrerseits alle in PDF möglichen Eigenschaften und Ressourcen verwenden können, wie beispielsweise Farben, Transparenz, Schattierungen oder Füllmuster.

Es gibt allerdings auch Type-3-Schriften vom Typ 'd1', die – wie andere Schriftarten auch – lediglich Konturen beschreiben, wobei neben Linien und Flächen auch Masken verwendet werden können. Bei beiden Arten von Type- 3-Schrift sind allerdings Optimierungen der Schriftdarstellung, also insbesondere Hinting, nicht möglich. Eine direkte Konvertierung in Kurven ist bei beiden Arten von Type-3-Schriften nicht oder nur eingeschränkt möglich. Stattdessen müssen die vorhandenen graphischen Objekte als solche in die Seitenbeschreibung übernommen werden. 

Typische Anwendungsfälle für Type-3-Schriften sind neben gewöhnlichen "einfarbigen" Schriften z.B. die Emoji-Schriften (siehe Abbildung weiter unten) oder ganz allgemein "bunte" Schriften mit innerhalb eines Glyphen variierenden graphischen Eigenschaften. Diese Ausprägung von Schriften erfährt seit dem Jahr 2018 eine stärkere Verbreitung, da das OpenType-Format um SVG-Fonts erweitert wurde. Diese neuen Möglichkeiten werden zunehmend auch in Anwendungen wie QuarkXPress oder Adobe lnDesign unterstützt. SVG (scalable vector graphics) ermöglicht die Nutzung fast aller graphischen Möglichkeiten wie sie auch in PDF unterstützt werden. Da SVG-Fonts nicht direkt in PDF-Dateien genutzt werden können, werden diese statt dessen bei der PDF-Erzeugung in das in PDF unterstützte Type-3-Format umgewandelt. 

Die Unterstützung von SVG-Schriften bzw. den daraus generierten Type-3-Schriften ist derzeit noch sehr uneinheitlich. Um unliebsame Überraschungen bei der Ausgabe zu vermeiden, ist es empfehlenswert, Type-3-Schriften in gewöhnliche graphische Inhalte zu wandeln. Hierbei ist es nicht erforderlich, Text in anderen Schriftarten,  die in der Regel keine Probleme bereiten, ebenfalls zu konvertieren. 

Es ist auch möglich, Type-3-Schriften in gewöhnlichen Seiteninhalt umzuwandeln. Obwohl der Ausdruck "in Kurven konvertieren" streng genommen nicht korrekt ist, wird die betreffende Korrektur so bezeichnet, da die meisten Anwender diese Funktion am ehesten unter diesem Begriff suchen.

Die "Schriften in Kurven"-Korrektur anpassen

Die vordefinierte Korrektur "Schriften in Kurven konvertieren" wird standardmäßig alle Schriften im PDF in Pfade wandeln.

Es empfiehlt sich, hier einfach zunächst eine Kopie (über den Menü-Knopf oben rechts - "Korrektur duplizieren") des bestehenden Fixups zu erstellen.

In der erzeugten Kopie sollte man zunächst Namen (1) und Kommentar (2) anpassen.

Anschließend (3) erstellt man eine neue Prüfung auf die Schriftart "Type3", damit die Korrektur auf diese Schriftart einschränkt ist.

Hierzu vergibt man zunächst einen passenden Namen und ggf. einen Kommentar für diese neue Prüfung.
Als Eigenschaft sucht man nach "Schrifttyp", gibt dann als Wert "Type3" an (die möglichen Werte sind im Kommentar der Eigenschaft aufgelistet) und wählt "beginnt mit" als Operator.

Anschließend speichert man die neue Prüfung ab.

Die neue Prüfung ist in der zuvor angelegten Korrektur unter "Anwenden auf" automatisch vorausgewählt.

Vorkonfigurierte Korrektur

Da die meisten problematischen Schriften farbige Typ-3-Schriften verwenden, kann diese Korrektur mit dem folgenden Profil sogar auf diese farbigen Schriften beschränkt werden.

Vorkonfiguriert Prüfung (prüft, ob Typ-3-Schriftart über alle erforderlichen Ressourcen verfügt)

Diese Prüfung kann mit Acrobat Preflight verwendet werden: